Tipps für den Umgang mit Absagen
Trotz aller Mühe, die man manchmal in Anschreiben, Exposé und Leseprobe steckt, ist die Buchbranche auch geprägt von Absagen. Mit diesen hilfreichen Tipps, kannst man lernen, wie man am besten mit Absagen umgeht.
Wie geht man am besten mit Absagen um?
Eine Absage ist, so sportlich man sie auch nehmen will, immer ein Schlag ins Gesicht. Dass dabei die typischen Fragen nicht ausbleiben, ist klar: Woran liegt es? Bin ich nicht gut genug? Was soll ich an meinem Skript verändern?
Da wir selbst Autor:innen sind, kennen wir auch diesen Umstand sehr genau. Auch wir drei mussten schon mit Absagen kämpfen. Ultimativ lässt sich aber sagen: Es war in Ordnung, denn auch nach Absagen geht das Leben weiter. Trotzdem ist es völlig normal, dass der erste Schock tief sitzt und es ist auch in Ordnung, dass du dir wohl die Frage stellst, was du verändern sollst, um keine weitere Antwort dieser Art zu erhalten. Ob du dich nun bei einem Verlag, einer Agentur oder ganz woanders beworben hast und enttäuscht wurdest: Lass das Gefühl zu und lern daraus. Denn Trauer kann ein großartiger Antrieb sein, der dich weiter hochkatapultiert!
Zunächst einmal solltest du dir bewusst machen, wie viele Bewerbungen es höchstwahrscheinlich gab. Große Verlagen erhalten durchaus auch mal 50 bis 100 Bewerbungen am Tag. Und wie viele Autor:innen schaffen es davon in ein Programm? Es gibt nun mal begrenzte Plätze, und auch wenn es wehtut, denk daran, du hast es immerhin versucht, deinen Mut zusammengepackt und dich der Herausforderung gestellt. Darauf kannst und solltest du stolz sein!
Im nächsten Schritt kannst du dich daran machen, die Absage zu analysieren. Ist es eine Standardabsage ohne Begründung? Dann leg sie beiseite und mach dir bewusst, dass so gut wie jede:r Autor:in, selbst die auf den Bestsellerlisten, einige davon in der Tasche hat.
Solltest du das Glück haben und eine ausführliche Antwort bekommen haben, kannst du dich daran machen, sie auseinanderzupflücken. Lag es an deinem Schreibstil, an der Geschichte, an dem Thema des Buches? Hierbei solltest du immer im Hinterkopf behalten, dass eine Absage nicht heißt, dass du schlecht schreibst, sondern dass das Manuskript unpassend war. Und dazwischen liegt ein meilenweiter Unterschied.
Es kann sein, dass der Verlag gerade erst ein Skript mit einer ähnlichen Thematik eingekauft hat und sich selbst keine Konkurrenz machen will. Es kann sein, dass dein Thema gerade weniger gefragt ist oder ein Buch mit ähnlicher Thematik vor wenigen Monaten ein wirtschaftlicher Flop war, also ein Risiko daran hängt, es noch mal zu versuchen. Es kann sein, dass deine Zielgruppe nicht in dem Verlag bedient wird und du das falsch eingeschätzt hast und woanders besser aufgehoben wärst. Es kann sein, dass die Agentur gerade sehr viele Autor:innen vermittelt und du zu einer ungünstigen Zeit angefragt hast. Woran es auch liegt: Es kann tausend externe Umstände haben, die du niemals überblicken können wirst. Ein Grund mehr, nicht an dir zu zweifeln!
Trotzdem gibt es Dinge, die du konkret angehen kannst, damit es beim nächsten Mal besser klappt. Frag dich ganz ehrlich: Passt dein Skript wirklich zwischen die anderen, die der Verlag verlegt? Hast du dein Exposé klar genug ausgearbeitet, ist dein Pitch interessant und macht Lust auf mehr? Hast du die Punkte, die dein Werk einzigartig machen (die sogenannten USPs, Unique Selling Propositions) klar genug herausgearbeitet? Wie haben deine Testleser reagiert? Kannst du deine Leseprobe noch lustiger, spannender, emotionaler machen? Hast du noch Plotlöcher drin oder wimmelt es von Rechtschreibfehlern?
Eine Absage ist eine angelehnte Tür in einem Flur mit tausend abgehenden Räumen. Angelehnt deshalb, weil du immer noch an dir arbeiten und es wieder versuchen kannst, auch bei derselben Agentur oder demselben Verlag. Probier es vielleicht mit einem anderen Skript, lass dein jetziges ruhen. Oder sieh dich nach anderen Möglichkeiten um. Aber gib nicht auf, denn wenn du etwas zu erzählen hast, gibt es viele Wege, um deine Geschichte in die Welt hinauszulassen.