6 Schritte zur perfekten Vorbereitung auf dein Lektorat!
Immer wieder stellen uns Autoren die Frage, wie und ob sie ihr Buch vor dem Lektorat überarbeiten sollen. Eine gute Vorbereitung des Skripts und des Autors kann entscheidend für den Erfolg des Lektorats sein. Daher möchten wir dir unsere Strategie zum Erfolg bei der Überarbeitung vorstellen. Schnapp dir Stift und Papier und mach dir Notizen. Es geht ans Eingemachte!
In 6 Schritten mit der perfekten Vorbereitung zum Lektorat
1. Optimiere dein Mindset und setz dir Ziele
Ein Lektorat ist kein Zuckerschlecken. Das wirst du sicher schon von vielen Autor*innen gehört haben, die dir rote Seiten, durchgestrichene Absätze und Tausende von Kommentaren zeigen. Es ist gruselig, es ist anstrengend und es verlangt vor allem, dass du dich ausführlich mit deinem Text und mit Kritik daran beschäftigst.
Mach dir also bewusst: Bin ich bereit, tage- und wochenlange Arbeit hineinzustecken? Welche Kritik könnte mich erwarten? Was sind die Stärken und Schwächen meines Textes? In welchem Bereich will ich mich verbessern? Was erwarte ich von meinem Lektor – reine Textarbeit oder auch Betreuung darüber hinaus?
Gern bezeichnen Lektoren sich auch als Händchenhalter im Veröffentlichungsprozess und auch darüber hinaus. So steht Klaudias Postfach für ihre Autor*innen offen, wenn sie Zuspruch brauchen oder Fragen haben, sie liest nach Release ebenfalls Rezensionen und betreut die Wortverzierer-Kund*innen vollumfänglich bei allen Fragen. Allerdings erwarten wir dafür auch, dass du als Autor*in diese Kritik an deinem Werk, die du im Lektorat zu hören bekommst, nicht als persönlichen Angriff verstehst, sondern als langfristig angelegte Investition in dein Können. Wir wollen dich lange auf deinem Weg begleiten und das Beste aus dir herausholen. Das erfordert viel Motivation, den Willen zum Lernen und die Anerkennung deiner aktuellen Schwächen von dir. Nur wenn du bereit bist, dich und dein Schreiben zu reflektieren, kannst du wachsen. Übung macht den Meister!
2. Gute Testleser*innen zeigen dir erste Schwächen auf
Selbst erfahrene Autor*innen setzen auf gute Testleser*innen! Sie verhelfen dir zu einem ersten Vorabeindruck, wie das Buch bei Leser*innen ankommt, wo noch Schwächen und offene Fragen sind und was sie beim Lesen besonders beschäftigt. Sag ihnen genau, worauf sie achten sollen, dann wird dein Feedback umso präziser sein. Beschränke dich außerdem auf 2-5 Testleser*innen – zu viele Meinungen werden dich nur verwirren. Mit ihrem Feedback kannst du deine Geschichte bereits vor dem Lektorat durchgehen und erste Plotlöcher ausmerzen.
3. Finde dich damit ab, dass dein Text für dich selbst langweilig klingt
Kennen wir nicht alle diese Bilder von stolzen Autor*innen, die lachend oder super interessiert vor ihren eigenen Büchern sitzen? Ja, so kannst du mal aussehen – wenn du dein eigenes Buch mindestens ein Jahr lang nicht mehr gelesen hast. Nach dem Schreiben und im Lektorat ist das nicht die Realität. Find dich damit ab, dass du dein Buch irgendwann zwangsläufig langweilig finden wirst. Immerhin hast du es geschrieben, du kennst die Action, die Twists, die witzigen und spannenden Stellen. Für dich ist es keine Überraschung mehr! Überarbeite es also bitte nicht mehr tot, nur um dich selbst im Buch zu überraschen. Jeder geht durch die Phase, in der man das eigene Buch mies findet. Das ist völlig normal.
4. Beschäftige dich mit deinem eigenen Stil
Hast du Lieblingswörter, die du oft benutzt? Sind es gar … Füllwörter? *allgemeiner Aufschrei* Keine Sorge, auch die benutzt jeder Autor. Aber nimm dir deinen Text zur Hand und lies ihn dir laut vor. Wo kommst du ins Stocken? Wo bemerkst du zu oft gleiche Formulierungen? Selbst wenn dir keine Alternative einfällt, mach dir einen kleinen Marker am Rand. So findest du die Stelle wieder, wenn du im Lektorat drangehst. Wenn es dein Schreibprogramm hergibt, nutz auch eine Stilanalyse oder lass dir die am häufigsten benutzten Wörter anzeigen. (Klammere dabei bitte Wörter wie der, die, das, und, aber etc. aus. Die braucht jeder Text.) Mit diesen Informationen wirst du deinen Text ganz neu wahrnehmen.
5. Setz auf das richtige Format
Frag deine*n Lektor*in, wie er oder sie das Buch erhalten möchte! Abgerechnet wird in der Regel nach Normseiten, doch Klaudia bevorzugt zum Beispiel für das Lesen ihr eigenes Layout, um ihre Augen zu schonen. Achte außerdem darauf, welches Dateiformat du mitschicken sollst, leg dir ein geeignetes Programm zu (Microsoft Word oder OpenOffice-Programme sind am gängigsten) und frag nach, welche technischen Besonderheiten du beachten sollst.
6. Warte ab, trink Tee und stress dich nicht
Ist das Skript dann mal im Lektorat, kommen Wartezeiten auf dich zu. Lehn dich zurück, frag deine*n Lektor*in bitte nicht jeden Tag nach dem aktuellen Stand, wie das Skript gefällt und ob viel zu tun ist. Genieß die Zeit, in der du das Buch nicht sehen musst. Und tu einfach was für dich: Der Großteil der Arbeit folgt schließlich noch.
Zum Abschluss haben wir noch zwei Gratis-Downloads für dich: Unsere Checkliste vor dem Lektorat, damit du ganz beruhigt starten kannst, und unsere große Füllwörter-Liste, die dir die Überarbeitung erleichtern soll. Viel Spaß damit!