Behind the Scenes: Eure Erfahrungen mit Absagen

Nach den Tipps für den besten Umgang mit Absagen haben wir uns auch unter ein paar Autor:innen umgehört und wollten von ihnen wissen, wie sie mit Absagen bisher umgegangen sind und welche Erfahrungen sie bereits gemacht haben.

LAURA KEIL

Es ist hart und es tut weh, wenn man eine Absage nach der anderen kassiert. Man hat Wochen, Monaten oder vielleicht sogar Jahre an seiner Geschichte geschrieben, gefeilt und überarbeitet und dann möchte sie keiner. Nach privaten Nachrichten mit Autoren, die die gleichen Dinge durchgemacht haben, wurde mir erst einmal klar, dass ich damit nicht alleine bin. Dass es vielen so geht und bei vielen erst nach dem 30. oder 40. Mal geklappt hat. Aber dass sie alle eins gemeinsam haben: Sie haben nie aufgegeben.

Es ist wichtig, sich weiterhin treu zu bleiben, an seine Geschichte zu glauben, weiterhin hinter ihr zu stehen und noch mehr reinstecken, bis wirklich gar nichts mehr geht. Was dem einen nicht gefällt, gefällt vielleicht einem anderen, das sollte man im Hinterkopf behalten. Auch, dass die Verlage/Agenturen nicht absagen, weil man nicht schreiben kann, sondern aus verschiedenen Gründen.
Ich habe mich am Anfang gedemütigt gefühlt, aber ich bin dran geblieben. Nicht nur, weil ich mir etwas beweisen wollte, sondern weil das Schreiben das ist, was mich ausmacht. Es ist mein Talent und ich stecke jede Menge Herzblut hinein. Deswegen habe ich auch nicht aufgegeben und mich nicht unterkriegen lassen, weil ich an das glaube, was ich mache.

LADYMAY2405

Ich habe vor zwei Jahren beim dtv Fantasy-Newcomer Wettbewerb mitgemacht und bin in der ersten Runde (Community-Voting) rausgeflogen. Danach war ich wirklich frustriert und habe das Manuskript fast ein Jahr in der Schublade gelassen, bis ich mich letztes Jahr bei einem kleinen Verlag beworben habe. Da gab es wieder eine Absage, aber diesmal war es irgendwie anders. Ich weiß nicht, ob es an der nett formulierten Absage lag oder einfach daran, dass ich das Manuskript habe Ruhe lassen, aber ich habe die Geschichte mit anderen Augen gesehen. Ich habe die ganzen Logikfehler und unsauberen Formulieren sehen können und mich kurzer Hand entschieden alles nochmal neu zu schreiben. Ein sehr rabiater Entschluss, aber es tut der Geschichte aktuell unfassbar gut. Es ist mein diesjähriges NaNo Projekt und ich will mich Ende des Jahres wieder bei Verlagen bewerben.

Eine Absage kann auch einen enormen Motivationsschub geben, um die Geschichte noch mal auf Herz und Nieren zu prüfen.

MONES.BOOKWORLD

Ich habe durch den LYX-Pitch erst eine Absage bekommen. Auch wenn es meine erste war und ich mir vorher schon einzureden versucht habe, mir nicht allzu große Hoffnungen zu machen, tat es doch sehr weh. Ich war ziemlich enttäuscht und deprimiert. Doch jetzt – nur ein paar Stunden später fühle ich mich motiviert und angespornt, an mir und meiner Geschichte zu arbeiten. Um mich schreibtechnisch weiterzuentwickeln. Es heißt immer „Viele Wege führen nach Rom“ und genau daran glaube ich. Alles, was im Leben passiert, hat einen Grund und vielleicht war das einfach nur nicht meine Chance.

LENA KNODT

Gestern habe ich eine Absage bekommen, aber tatsächlich mit Rückmeldung und Begründung. Das hat sich besser angefühlt als eine Standardabsage. Generell kann ich mit Absagen besser umgehen, seitdem ich schon viele hatte.

Vor meiner allerersten Veröffentlichung hatte ich mal Kontakt mit einer großen Agentur, die mein Debüt toll fand, das ganze Manuskript angefordert und mir ziemliche Hoffnungen auf eine Zusammenarbeit gemacht haben. Es wurde auch schon ziemlich konkret, aber am Ende haben sie doch abgesagt mit Verweis darauf, dass das Genre schlecht zu vermitteln sein. Das hat mich damals doch extrem entmutigt. Aber es musste ja trotzdem weitergehen.

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