Behind the Scenes: Plotten – Je genauer, desto besser! (mit Saskia Stanner)

Plotten ist ziemlich umstritten – einige Autor:innen empfinden es als stark einschränkend, andere können nicht mehr ohne. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Texte unserer Autor:innen immer besser werden, wenn sie sich vor dem Schreiben mit dem Plot auseinandergesetzt haben. Deshalb vermitteln wir das auch immer wieder und geben Tipps und Tricks für weitere Bücher. Mit unserer Autorin Saskia Stanner haben wir letztes Jahr den Prototyp eines Plotcoachings durchgearbeitet – und sie gefragt, wie sie nun zum Thema Plotten steht.

Autorensicht

-Autorenfoto Saskia Stanner

„Lang war ich der Meinung, dass Plotten nichts für mich ist und ich zu eingeschränkt wäre. Seitdem ich jedoch für „Ein Pfad aus Eis und Liebe“ mit Klaudia geplottet habe, kann ich mir nicht mehr ohne vorstellen.

Mein erster Schritt beim Plotten ist es, meine Gedanken zu dem Buch allgemein aufzuschreiben. Ein simples Brainstorming.

Alles, was ich als relevant erachte für die Charaktere und die Handlung. Dann mache ich einen Persönlichkeitstest für meine Protagonisten, um sie besser kennenzulernen, und dann eine Figurenübersicht, um alle in Beziehung zueinander zu setzen. Weiter geht es mit einem Szenenplan und drei Hindernissen für die Protagonisten, bei denen ich auch ihre Motivation hinterfrage.

Mit diesen Informationen öffne ich dann den Organizer bei Papyrus und beginne mit dem genauen Kapitelplan. Für jedes Kapitel schreibe ich mir einen Überblick mit den handelnden Personen und der Beschreibung, was passieren soll. Dabei gehe ich oft nach Gefühl, wie ich die Kapitel aneinanderreihe. Ich frage mich oft, was ich mit dem Kapitel aussagen will oder wie es den Verlauf der Handlung beeinflusst.

Steht dieser Kapitelplan, geht es ans Schreiben, wobei ich in meinem Notizbuch vor jedem Kapitel den Überblick noch mal in kleinere Teile zerlege, an denen ich mich beim Schreiben entlanghangle. Dadurch kann ich zum Beispiel auch nach einer Pause problemlos wieder ansetzen, ohne mich lang einlesen zu müssen. Für mich gilt inzwischen: Je genauer, desto besser. Meine Kreativität wird dadurch nicht eingeschränkt, sondern ich habe das Gefühl, dass es mich beflügelt beim Schreiben.“

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